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06/25/1999 |
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Ich:
Laß' mich fallen, fallen die Lider,
fallen, fallen, nie komm' ich wieder.
Traum, mein Schatz, mein endloses Glück,
nicht heute, nicht morgen,
nicht schick' mich zurück.
Mein Leben will ich, leben in Dir,
doch nur träumen läßt mich
das Träumen vom Wir;
So will ich nun träumen, auch das Leben,
ich muß doch leben, ich darf träumen,
ich könnte sterben - nein,
ich will wohl wenigstens weiter wollen,
dann will ich träumen,
denn jetzt - hier - nein da - gerade eben erst schien alles so,
als lebte ich!?
Traum, mein Schatz, mein endloses Glück, nicht heute, nicht morgen,
nicht schick' mich zurück.
Es schien so, es war so, es muß das Leben gewesen sein.
Ich weiß, Du liebst mich, Du liebst mich ganz,
läßt mich zu Hofe und küßt mich beim Tanz.
Draußen ist's unmöglich, für uns ist es wahr,
dem Tod zu entrinnen, zu entfliehen von... Da - auf immerdar.
Wir blicken uns in die Augen
- Augen wie Diebe -
nein, nie genug können wir kriegen von des anderen Liebe.
Zeiten planen wir, und hier gilt Sprung, draußen muß man gehen,
und wir bleiben jung.
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Winzárten:
"Ich fing alle Wunden ohne Rücksicht ein,
ließ keinen Schmerz zurück für all die Menschlein - wein!
All der süße Schmerz von draußen dort herein,
den Trost will ich nicht missen - nie und nimmer - nein!"
Kargáist:
"Doch Wunden werden Narben,
und Narben bleiben häßlich,
der Trost ist flüchtiges Empfinden,
die Narben sichtbar weilend gräßlich.
Uns selbst die Wunde, die nicht rot weint,
sie findet meinen Blick,
ich spreche wahr,
zu lösen Deinen Schicksalsstrick."
Winzárten:
"Ja, ja ich kenne Dich - "der Trost ist nicht von Dauer"
und ja, ich kenne mich - Du harrst vergebens Lauer."
Kargáist:
"Beharrlich bist Du, stur, noch mehr als gedacht,
doch sieh' - Gefühle greifen leer,
nur Augen wägen letztlich schwer."
Winzárten:
"Wie die Wunde mir bald Trost,
wird die Narbe später Dein Wohl sein,
da häßlich Du mich schimpfst,
Deine Haltung bringt mir Wunden ein."
Winzárten:
"Süße Wunden, süßer Trost, immersüßer Wundenkuß."
Kargáist:
"Häßlich, gräßlich, schäme Dich!"
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Es war einmal vor langer Zeit,
eine Wesenschar, zu träumen bereit.
Vor dunklen Burgen schauderte man,
von Feen schien man angetan.
Ein Leichtes war es Schätze zu finden,
weit leichter noch ein Herz in Rinden.
Schmale Pfade luden ein,
nur fort, weit fort von Haus und Heim.
Einst Wasserklänge Farne dachten,
als Märchen über Träume wachten.
Als Blüten der Wolke Blick entlohntenm
Nebel kaum ein Tal verschonten,
und überall noch Märchen wohnten.
Als der Gräser Grün für golden galt,
gaben Träume der Wahrheit Wohlgestalt.
Als Leben mehr als Dasein hieß,
als eine Hand den Sternen wies.
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Hätt' gestern noch laut gelacht
und nie im Leben daran gedacht,
daß ich schon heute - hier auf Erden,
den letzten Tage zugebracht.
Was bin ich nun in dieser Nacht,
wer hat in mir, in meinem Herz,
das Immerschwarz zum Feind entfacht ?
Tränentrunken treibt mein Aug'
den Blick zur unsagbar schmerzlich schwarzen Nacht,
in der mein Mond, durch sanften Schein - von sicherster Stell',
das Leben streichelt,
wieget sacht und dasselbe wohl behütet
vor den Fängen tiefster Nacht.
Ich, der in dem Mondenschein verloren ging,
und mich in die Dichte der Dunkelheit verfing,
hab' mich sicher unbereit - dem Lauf der Zeit,
als sterbend' Mann eingereiht.
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Versuch' in Zeichen fortzueilen,
ungefangen ist mein Geist,
ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein,
meist.
Doch schon der Lebensfunke dunkelt,
da ich nun Wort und Klang entschied,
gefroren in dem Tintenfaß,
er schließlich still am Blatt verschied.
Und mit dem Punkte entfernte sich
ein klarer Schimmer meines Seins,
darin ich selbst genähert war,
für den das Hirn zu spät gebar.
Nach Leben lechzend seh' ich mich,
und bin hier selbst der ohne Wahl,
Gedanken sind so weinerlich,
den Tod zu leben ist die Qual.
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Halt' mein Strahlen in dem Tag,
an dem zu denken ich vergaß,
nur bestaunt den Augenfang,
an dem ich fortan Schönheit maß.
Erzähl' mein Glück von jener Zeit,
in der mein Wesen Deinem glich,
so wirst Du Dich des Tag's entsinnen,
da Dein Schatten meinem wich.
Halt' mein Strahlen in dem Tag,
an dem zu lenken ich vergaß,
nur vertraut Dir Herzensfang,
an Dir ich nunmehr Schönheit maß.
Bind' mein Leiden in dem Tag,
Gedanken ich nun Tränen goß,
bewußt so vieles nie vollbracht,
ich mit meinem Leben schloß.
Doch spür' mein Streben in dem Wind,
der Dir Mut zum Herzen singt.
Fühl' mein Leben an Dir selbst,
so bist Du, der den Tod bezwingt.
Im Teich wirst Du erkennen mich,
so sehr auch Zeit vergessen macht,
ein stilles Wasser bleibe ich,
erkenn' mich,
Ich, der Teich - Dir lacht.
Glaub' mich nun bei Dir so nah,
wie nie zuvor ich je gewesen,
in Wasser, Wind und weiten Wäldern,
bin wie ein offen Buch zu lesen.
Wenn Du die Zeichen deuten kannst…
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