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Die Toten Hosen




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Die Toten Hosen Album


Opium Fürs Volk (1996)
1996
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. . .


Vater unser,
der Du bist im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel
so auch auf Erden.


Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern,
und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

. . .


Du fragst mich wie ich heiße, weil du meinst ich bin dir fremd
lass dir etwas von mir erzähl'n, dann merkst du wer ich bin
ich habe viele Gesichter und ich kann mich gut verstell'n

Ich bin dein bester Freund und ich bin dein größter Feind
ich halte einen Dolch und 'n Kuss für dich bereit
ich leg dir eine Kette und 'nen Strick um deinen Hals
ich bin Gut und ich bin Böse, bin Liebe und bin Hass
ich bin ehrlich und ich lüge, wie es mir grad passt
mir kannst du nie vertraun, nur darauf ist Verlass!

Ich bin immer auf der Suche, doch ich weiß nie wonach
dauernd auf der Flucht und dauernd auf der Jagd
ich hab den Mut entdeckt und ich erfand die Angst
ich bin Sieger und Verlierer im ewig gleichen Kampf!

(Refrain:)
Mein Name ist Mensch, ich weiß dass du mich kennst
ich bin du, du bist ich, ich bin ein MENSCH!

Ich rede von Gefühlen und benutze den Verstand
erklär mich für gesund und mach mich selber krank
ich will alles kontrollieren und ersticke langsam dran

Meine Hände sind voll Blut und mein Herz voller Gold
ich erfinde die Gesetze und mach die Religion
ich bin mein eigener König und die Erde ist mein Thron

Ich sehne mich nach Licht und bin süchtig nach dem Mond
drehe mich im kreis und denk es geht nach vorn
ich lebe und ich sterbe im selben Atemzug
ich bin Körper und bin Geist, auserwählt und verflucht!

Mein Name ist Mensch, ich weiß dass du mich kennst
ich bin du, du bist ich, ich bin ein MENSCH!

Mein Name ist Mensch, ich weiß dass du mich kennst
ich bin du, du bist ich, auch nur ein MENSCH!

(Fortlaufend im Hintergrund: Nur ein Mensch, nur ein Mensch)

Mein Name ist Mensch, ich weiß dass du mich kennst
ich bin du, du bist ich, ich bin ein MENSCH!

. . .


Eine Fliege krabbelt mir in meinem Kopf herum
Und sie kommt da oben nicht mehr raus
Sie hat Panik, weil sie sich verlaufen hat
Probiert jetzt jeden Fluchtweg aus
Sie verfolgt eine kleine Nervenbahn
Gerät in den Rückenmarkskanal
Sie flüchtet in Richtung Vorderhirn
An der Zirbeldrüse kehrt sie um
Ich kann jede Bewegung von ihr spüren
Mein Kopf ist ein einziger Schmerz
Sie rudert hilflos mit Flügeln und Beinen rum
Und das Vorwärtskommen fällt ihr schwer
Sie verbeißt sich an meinem Drillingsnerv
Gibt nicht auf und irrt umher
Von der Schlagader zu ‘ner Blutleiter
Und direkt in die Hirnkammer
Bis in die Schalt- und Steuerungszentrale
Kämpft sie sich herauf
Sie spielt ein bißchen mit den Knöpfen
Schaltet mir die Hauptleitungen aus

. . .


Einmal hat Gott der Welt erklärt: Nur ich allein bin der Herr!
ich dulde keine Götter neben mir
du sollst immer nur mich verehren
sprich meinen Namen nicht unnütz aus
quäl dich sechs Tage bleib am siebten zu Haus
ich schuf den Himmel und die Erde und auch das Meer
einmal in der Woche dankst du mir dafür
ehre deine Eltern damit du lange lebst
in diesem Land, das der Herr dir gibt

Du sollst nicht töten und du sollst nicht stehlen
und du sollst in der Ehe nicht fremdgehen
du sollst nicht lügen und nichts Falsches erzählen
ein ehrliches, redliches Leben wählen
das Haus und die Frau deines Nächsten nicht begehren
und nichts von dem, was deinem Nächsten gehört

Wenn ich du wär, lieber Gott,
und wenn du ich wärst, lieber Gott
glaubst du, ich wäre auch so streng mit dir
wenn ich du wär, lieber Gott,
und wenn du ich wärst lieber Gott
würdest du die Gebote befolgen, nur wegen mir

Gott war verzweifelt, als er sich ansah
seine Kinder haben jeden Tag neu versagt
zur Rettung hat er uns seinen Sohn geschickt
doch der starb um sonst denn nichts änderte sich
und jede Warnung, jede Drohung die vom Himmel kam
wurde überhört von den Schafen des Herrn

Und jeden Tag versagen wir ein weiteres Mal

. . .


Sie malt gern Bilder von sich selbst
und riesengroßen Männern in einer Zwergenwelt
sie weiß Geschichten, die sie nie erzählt
die meisten davon hat sie selber erlebt.

Wie die vom bösen Wolf, der hin und wieder kommt
und jedesmal danach von ihr verlangt
daß sie niemals ein Sterbenswörtchen sagt
weil er sie dafür sonst fürchterlich bestraft?

Wenn ihre Mami sie in den Arm nimmt
würde sie am liebsten weinen und alles gestehen
doch sie hat Angst und sie schämt sich
sie weiß keinen Rat und versucht wegzusehen
Wenn der böse Wolf hin und wieder kommt
und jedesmal danach von ihr verlangt
daß sie niemals ein Sterbenswörtchen sagt
weil er sie dafür sonst fürchterlich bestraft?

Sie ist so scheu wie ein Reh
man nimmt sie kaum war, denn sie redet nicht viel
sie bleibt am liebsten für sich allein
betet zu Gott und wünscht sich dabei
daß der böse Wolf niemals wiederkommt
und mit festem Griff um ihren Hals verlangt
daß sie keinem ein Sterbenswörtchen sagt
weil er sie dafür sonst fürchterlich bestraft?

. . .


Ich zeige auf die Sterne, doch du siehst nur den Mond
Ich rufe HALT und du rennst dabei los
Will ich dir was erzählen, dann kann ich mir sicher sein
Dass du schon alles kennst und es auch noch besser weißt

Wenn ich sage SCHWARZ, setzt du sofort auf ROT
Ob es klappt oder nicht, du versuchst es andersrum
Du hältst nichts von meinen Freunden, ich kann deine nicht verstehn
Kein Wunder, dass man uns so gut wie nie zusammen sieht

Wir werden niemals einer Meinung sein,
Und wenns sich nur ums Wetter dreht
Frag mich nicht warum, ich brauche dich
Jeden Tag reicht uns der kleinste Streit,
Um aufeinander loszugehn
Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!

Wenn dir etwas gefällt, steht für mich schon lange fest
Ich kanns nicht ausstehn, weils langweilig ist
Wenn es uns mal schlecht geht, suchen wir woanders Trost
Unser Mitleid füreinander war noch nie sehr groß

Wir werden niemals einer Meinung sein,
Und wenns sich nur ums Wetter dreht
Frag mich nicht warum, ich brauche dich
Jeden Tag reicht uns der kleinste Streit,
Um aufeinander loszugehn
Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!

Wenn ich dich haben kann, dann merke ich, ich will dich garnicht mehr
Ist es umgekehrt, dann hab ich Angst, dass du mir nicht gehörst
So wars bei uns schon immer und es wird nie anders sein
Würdest dus nochmal versuchen, ich wär sofort dabei

Wir werden niemals einer Meinung sein,
Und wenns sich nur ums Wetter dreht
Frag mich nicht warum, ich brauche dich

Wir werden niemals einer Meinung sein,
Und wenns sich nur ums Wetter dreht
Frag mich nicht warum, ich brauche dich
Jeden Tag reicht uns der kleinste Streit,
Um aufeinander loszugehn
Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!

Frag mich nicht wieso, ich liebe dich!

. . .


Sag bloß, können wir fliegen,
bis die Sonne unsre Flügel einfach wegschmilzt?
Dann kommen die Fragen,
was der Grund ist,
was uns auf einmal aus den Wolken stürzen lässt.

Doch ich weiß,
wenn ich falle,
jemand hebt mich auf.
Und ich denk noch,
während ich falle,
schön für mich,
das es dich gibt!

Glaube,
was heißt schon Glaube?
Welchem Gesetz
und welchem wahren Wort vertraust du?
Noch im Sturzflug,
schämen wir uns,
das wir nur beten
wenn es wirklich einmal hart kommt.

Damit wir sicher sind,
wenn wir fallen.
Irgendjemand,
hebt uns auf.
Und wir hoffen,
während wir fallen,
das uns auch,
irgendjemand braucht.

Und wir beten drum,
wenn wir fallen,
das wir nicht,
alleine sind.
Und ich denke nach,
während ich falle.
Schön für mich,
das es dich gibt!

. . .


Er liebt Arbeit und Familie
trinkt nie und hat feste Ziele
er hat Angst vor Abenteuern
zahlt regelmäßig seine Steuern

Und so weiter - Und so weiter
Und so weiter - Und so weiter

Im Urlaub geht es jedes Jahr
mit dem Fernglas zum FKK
sein allergrößter Wunsch auf Erden
vom Kanzler mal begrüßt zu werden.


Und so weiter - Und so weiter
Und so weiter - Und so weiter

Und so weiter - Und so weiter
Und so weiter - Und so weiter

. . .


Wir sind uns vorher nie begegnet,
Doch ich hab' dich schon lang vermisst
Auch wenn ich dich zum ersten Mal hier treff'
Ich wusste immer wie du aussiehst.
Mit dir will ich die Pferde stehl'n,
die uns im Wege sind.
Ich geh mit dir durch dick und dünn
Bis an das Ende dieser Welt!

Leg deinen Kopf an meine Schulter
Es ist schön ihn da zu spür'n
Und wir spielen Bonnie und Clyde.
Komm, wir klauen uns ein Auto
Ich fahr dich damit 'rum
Und wir spielen Bonnie und Clyde!

Was wir zum Leben brauchen
Werden wir uns schon irgendwie hol'n.
Wir rauben ein paar Banken aus
Oder einen Geldtransport.
Wir schießen zwei, drei, vier, fünf Bullen um,
Wenn es nicht mehr anders geht.
Jeder weiß genau was er da tut,
wenn er uns aufhalten will.

Leg deinen Kopf an meine Schulter
Es ist schön ihn da zu spür'n
Und wir spielen Bonnie und Clyde.
Auch wenn uns die ganze Welt verfolgt,
Wir kümmern uns nicht drum,
Denn wir sind Bonnie und Clyde!

Wenn uns der Boden unter den Füßen brennt
Machen wir uns aus dem Staub.
In den Bergen hängen wir alle ab,
Die etwas von uns woll'n.
Lebendig kriegen sie uns nie,
Egal wie viel es sind.
"Tod oder Freiheit"
Soll auf unser'm Grabstein steh'n

Leg deinen Kopf an meine Schulter
Es ist schön ihn da zu spür'n
Und wir spielen Bonnie und Clyde.
Komm wir bomben uns durchs Leben
Und öffnen jede Tür,
denn wir sind Bonnie und Clyde!

Leg deinen Kopf an meine Schulter
Es ist schön ihn da zu spür'n
Und wir spielen Bonnie und Clyde.
Uns're Liebe soll ein Sprengsatz sein,
der ständig explodiert.
Du bist Bonnie -
Ich bin Clyde!

. . .


Letzte Nacht hat mich der Mond gefragt, ob ich glücklich bin.
Als ob man dazu mal kurz was sagen kann, als ob's so einfach ist.
Ich hab' ihn ganz cool ignoriert und die Sterne angeschaut,
aber irgendwie hat mir der Mond da schon die Stimmung voll versaut.

Ich wollt' nur träumen und einfach so dastehen,
doch dann musste ich vor Hunger in die Küche gehen.
Da hat der Kühlschrank mich dann promt gefragt, ob ich glücklich bin.
Ich dachte: Mann oh Mann, was ist denn jetzt hier los?
Jetzt fängt der Kühleschrank auch noch an,
mich zu fagen wie' mit mir aussieht und meinem Seelenzustand.

Dafür gibt es keine Antwort in zwei Sätzen, da muss man viel zu viel erklären,
das wär' ja wirklich auch zu blöde, wenn solche Sachen simpel wären.

Der Mond ist wirklich primitiv, das hätt' ich nie von ihm gedacht.
Das kommt davon, wenn man die ganze Zeit immer nur dasselbe macht!
Als ob der Mond sich dafür interessiert, ob mein Leben glücklich ist.
Ich hab' ihn einfach ignoriert und sein freundliches Scheiss-Gesicht.

Denn ich habe keine Antwort in zwei Sätzen, da muss man viel zu viel erklären,
das wär' ja wirklich auch zu blöde, wenn solche Sachen simpel wären.

. . .


Ich fühle mich wohl, mir wird ganz warm
und die Welt fängt an sich zu drehn
als wenn ein starker Sonnenstrahl
sich über meine Seele legt

Ich fliege auf einem Wolkenmeer
das zwischen Himmel und Erde liegt
es gibt kein Grau und keine Zweifel hier
denn die Liebe hat den Haß besiegt

Jetzt kann ich die Wirkung spüren
jetzt öffnet sich eine Tür
jetzt läßt sich mein Herz entführen
jetzt bin ich bei dir

Es ist wie 'ne Flamme, die Plötzlich brennt
ich fühl mich mal wieder so gut wie nie
mein Puls rast und mein Kopf zerspringt
denn diese Flamme heißt XTC

der Stern des Lebens leuchtet uns den Weg
er führt zum ewigen Leben
direkt aus dem Tal der Dunkelheit
die uns jeden Tag umgibt

Langsam verliert das Licht seine Kraft
alle Farbe werden wieder blaß
es ist Zeit für die Rückkehr in die Einsamkeit
weil du keine Reserven hast

Jetzt kann ich gleich nichts mehr spüren
jetzt schließt sich die Tür in mir
jetzt beginnt mein Herz zu friern
jetzt bin ich ganz lehr

Keine Flamme in mir, die für mich brennt
ich fühl mich auf einmal so kalt wie nie
meine Puls ist schwach, mein Kopf zerspringt
keine Flamme in mir

. . .


Wenn ich in einen Spiegel seh ' -
Bin ich mir immer wieder fremd .
Ist das wirklich mein Gesicht
Meine Stimme
die da spricht?

Wenn ich mit mir alleine bin -
Gibt es keine Chance zu fliehn -
Nichts ist mehr da
von all dem Schein
Von dem
was ich versuche zu sein

Das ist der Moment
in dem ich weiß:
Ich selber bin mein größter Feind
ich merke
wenn ich einsam bin -
ich kann mich selber nicht ausstehn -
ich schau' wieder in mein Spiegelbild -
Es macht mir alles nach und verschwindet nicht

. . .


Wer kann schon sagen, was mit uns geschieht,

vielleicht stimmt es ja doch,

dass das Leben eine Prüfung ist

in der wir uns bewähren sollen.



Nur wer sie mit "Eins" besteht

darf in den Himmel kommen

für den ganzen dreckigen Rest

bleibt die Hölle der Wiedergeburt

als Tourist auf Ibiza, als Verkehrspolizist

als ein Clown in einer Zirkusshow

den keiner sehen will.



Um diesem Schicksal zu entfliehen

sollen wir uns redlich bemühen

jeden Tag mit `nem Gebet beginnen

anstelle von Aspirin

nur wer immer gleich zum Beichtstuhl rennt

als wär es ein Wettlauf

und dort alle seine Sünden nennt

der handelt einen Freispruch aus



Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist,

ich stelle keinen Antrag auf Asyl, meinetwegen bleib ich hier.

Wer Messer und Gabel richtig halten kann

und beim Essen gerade sitzt

wer immer "Ja" und "Danke" sagt

dessen Chancen stehen nicht schlecht

wer sich brav in jede Reihe stellt

mit geputzten Schuhen

wer sein Schicksal mit Demut trägt

dem winkt die Erlösung zu.



Wir sollen zuhören und aufpassen

tun was man uns sagt

unterordnen und nachmachen

vom ersten bis zum letzten Tag

immer schön nach den Regeln spielen

die uns befohlen sind

wie sie im Buch des Lebens stehen

in Ewigkeit Amen



Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist

wer weiss, ob es uns dort besser geht, hinter dieser Tür

ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist

und bevor ich auf den Knien fliehґ, bleib ich meinetwegen hier.



Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist

wenn ich nicht reindarf, wie ich bin, bleib ich draussen vor der Tür.


. . .


Wir sind geboren worden, ob wir wollten oder nicht.
Von da an ging es abwärts mit unser'm Würfelglück.
Uns're Eltern hatten Pläne, was aus uns mal alles wird,
doch diese schönen Träume wurden nach und nach zerstört.

Wir haben die Kirche gern gemieden und den ADAC,
und selbst in 'ner Gewerkschaft waren wir bisher noch nie.
Einen richtigen Beruf haben wir leider nie gelernt,
und wie man einen Diener macht, weiss von uns keiner mehr.

Und wir leben, wir leben immer noch.
Ja, wir leben, und es geht uns gut.

Wir haben schon öfters Gras geraucht und wissen, was Koks ist,
Und dass es außer Champignons noch and're Pilze gibt.
Wir lagen schon bedröhnt auf der Fahrbahn in der Nacht,
um die Sterne mal zu zählen über uns'rer schönen Stadt.

Doch wir leben, wir leben immer noch.
Und auf dem Weg nach unten genießen wir jeden Tag.

Und wir leben, wir leben immer noch.
Ja, wir leben, und es geht uns gut.

Wir hatten Sex schon ohne Gummi und Schweinefleisch vom Grill,
haben die FAZ gelesen und einmal auch die Bild,
hundertmal schon totgesagt, manchmal ernsthaft krank,
nie beerdigt worden, dafür sei dem Himmel dank.

Und wir leben, wir leben immer noch.
Und auf dem Weg nach unten genießen wir jeden Tag.

Ja, wir leben, wir leben immer noch.
Und auf dem Weg nach unten genießen wir jeden Tag.

. . .


Wie immer sitzen sie am Frühstückstisch ,
während er wie gewohnt die Zeitung liest
wie jedesmal sagt sie , leg sie endlich weg
und kümmer dich mehr um mich
er denkt , sie begreift mich nie
sie denkt , was ist mit ihm los
sie würden sich so gern verstehn
denn sie lieben sich beide so
er redet ständig von freiheit
sie träumt vom Glück zu zweit
er will sie nicht belasten
sie will seine Sorgen teilen
und sie reden an sich vorbei

So geht es für viele Jahre
bis ans Ende ihrer Tage
sie leben zu zweit in Einsamkeit
und vermissen sich dabei

Wenn sie mehr Zeit mit ihm verbringen will
so wie es früher angeblich war
fürchtet er um seinen Stammtischtag
und vertröstet sie auf nächstes Mal
weil er so schöne Luftschlösser bauen kann
zieht sie jedesmal dort ein und glaubt daran
und wenn er alle diese Pläne dann wieder umstößt
steht sie mit leeren Händen da

Sie suchen sich
sie brauchen sich
sie lieben sich
doch sie finden sich nie

Während er die Spätnachrichten sieht
wartet sie auf ihn im Bett
wenn er dann endlich in die Kiste kriecht
schläft sie tief und fest

. . .


Kommst du manchmal mit der Welt nicht klar
weil du sie nicht verstehst
und du denkst, dass du nichts tun kannst
auch wenn du alles ändern willst
möchtest du dir mit Seife den Mund ausspülen
wenn du merkst, dass du dich selbst belügst
macht es dich krank einfach nur daneben zu stehen
und diese Heuchelei zu sehen
weil du dir alleine keine Chance gibst
gegen den Strom zu schwimmen
so ganz alleine bist du nicht
weil es auch mir genauso geht...

Los, wir verbünden uns
gegen alles was uns nervt
gegen die ganze Dummheit
die uns ständig widerfährt
gegen Oberflächlichkeit
und leeres Geschätz
und die Langeweile
die uns Stück für Stück zersetzt
alles, was wir brauchen
ist Liebe auf Rezept
gib mir dein Vertrauen
und halt dich an mir fest

Wir kurieren uns gegenseitig
so gut wie's eben geht
legen uns auf eine Couch
und machen's uns bequem
hier ist die Oase
die man immer wieder sucht
auf der Reise durch die Wüste
durch die jeder von uns muss
wir erzählen von unsren Sorgen
unsrer Trauer und der Wut
geniessen dieses Rollenspiel
und hören uns gut zu
Ich heile dich
wenn du mir dein Herz schenkst
und du heilst mich
wenn Ich in deinen Armen bin

Wir tauchen in unsre Seelen ein
und wühlen dort nach Dreck
ziehen uns voreinander aus
und brauchen kein Versteck
wir deuten unsre Träume in unsrer Therapie
und arbeiten mit uns an unserm Selbstwertgefühl
machen uns zu unsern Eltern
zum Teufel oder Gott
wir lassen alle unsre Lüste und Launen an uns aus

In unsrer Seelentherapie sind wir Doktor und Patient

. . .


Jeden Morgen ein Drei-Minuten-Frühstücksei
Und eine Runde mit dem Hund
Pünktlich bei der Arbeit sein
Pünktlich wieder Schluss
Jeden Tag in die gleiche Richtung
Ohne zu fragen wieso
Jede Nacht dieselben Gesichter
In denselben Fernseh-Shows

Niemals würden wir so enden
Haben wir uns damals gesagt
Keine Lust auf diesen Käfig
Mit Regeln wie Eisenstangen
Es war ein riesengroßer Aufschrei
Wir waren dagegen und nie dafür
Und damit endlich etwas passiert
Ritzten wir in jede Scheißhaustür:

Viva la Revolution – es lebe die Revolution
Viva la Revolution – es gibt ein Leben vor dem Tod

Wir wollten diese Welt verändern
Und liefen erstmal zum Friseur
Denn irgend jemand hatte mal gesagt
Dass das Aussehen wichtig wär
Und dann warfen wir uns in den Kampf
Wie die Krieger von Babylon
Jeder glaubte an was anderes
Weil keiner etwas verstand

Viva la Revolution – es lebe die Revolution
Viva la Revolution – es gibt ein Leben vor dem Tod
Viva la Revolution
Viva la Revolution

Der alte Marx wär sicher stolz auf uns
Und unseren heiligen Krieg
Denn es ging um unsere Freiheit
Gott sei Dank haben wir gesiegt
Und heute können wir wählen
Zwischen SPD und CDU
Zwischen RTL und ZDF
Für Pepsi oder Coke

Viva la Revolution – es lebe die Revolution
Viva la Revolution – es gibt ein Leben vor dem Tod
Viva la Revolution – es lebe die Revolution
Dieses Viva la Revolution war leider auch nur Opium

Viva la Revolution oohooh
Viva la Revolution oohooh

. . .


Ihm ist so richtig übel,
so wacht er jeden Morgen auf.
Er quält sich aus dem Bett
und kotzt sich erstmal aus.

Seine Hände zittern,
sein Gesicht ist leichenblass.
Er stolpert panisch durch die Wohnung
und sucht nach einem Glas.

Es gibt für ihn nur einen Freund,
der ihn wirklich versteht,
der immer für ihn da ist,
auch wenn's ihm noch so dreckig geht.

Mit ihm durchquert er
selbst das allertiefste Tal.
Schluck für Schluck
kämpft er sich durch den Tag.

Mit Alkohol, mit Alkohol!
Alkohol macht Kinder froh
und Erwachsene ebenso.

Alkohol, Alkohol,
wie der Vater, so der Sohn.
Warum wundert sich Mami so?

Sie hat den ganzen Tag geschuftet,
unbemerkt und ohne Dank.
Danach geht sie wie ferngesteuert
in Richtung Küchenschrank.

Vor ihr steht ne Flasche,
sie ruft "Komm und trink mich aus!"
Dann bist du ein paar Stunden frei
und wachst erst morgen wieder auf.

Mit Alkohol, mit Alkohol!
Alkohol macht Kinder froh
und Erwachsene ebenso.

Alkohol, Alkohol,
wie die Mutter, so die Tochter.
Warum wundert sich Mami so?

. . .


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