Herbert Grönemeyer
"Lied 11 – Zur Nacht"
Haust du bereits oder lebst du noch
befindest du dich im Lebensloch
und alles rauscht an dir vorbei
Stehst du ständig unter Strom
vergreifst du dich immer mehr im Ton
hast du eigentlich für nichts richtig Zeit
Du fühlst dich wie im freien Fall
du gibst niemand so richtig Halt
und nichts bedeutet dir irgendwas, irgendwas
Dies ist das Lied zur guten Nacht
zieh' den Stecker raus
wende dich an die Dunkelheit
denn sie kennt sich aus
Deine Nerven rebellier'n
weil sie ein raues Dasein führ'n
und Rücksicht wird zum leeren Wort
Du machst aus dir einne Achterbahn
mit dir will keiner Schlitten fahr'n
und keiner teilt mehr mit dir sein Brot
Und langsam geht dir alles schief
was gestern noch von selber lief
ist heute nur noch Quälerei, Quälerei
Dies ist das Lied zur guten Nacht
zieh' deinen Stecker 'raus
wende dich an die Dunkelheit
denn sie kennt sich aus
Und gib dem Abend deine Schuld
Dämonen, deine Pflicht
Fehltritte und deine Ungeduld
und er kümmert sich
und er kümmert sich